Die Beziehungen zwischen Israel und Deutschland sind „besondere“ wie der israelische Schriftsteller Amos Oz gesagt hat. Das hat seine Ursachen vor allem im fürchterlichen Antisemitismus in der deutschen Geschichte, in den in der Nazizeit an Juden begangenen Verbrechen und vor allem im Holocaust.
Ein enges freundschaftliches und vertrauensvolles Verhältnis zu den Israelis und ihrem Staat ist nicht zuletzt deshalb für uns Deutsche ein herzliches Anliegen und eine selbstverständliche Verpflichtung. Kontakte knüpfen, sich gegenseitig kennenlernen und dort helfen, wo es nötig ist und gewünscht wird sind hierfür die besten Wege.
Neben der großen Schar von deutschen Touristen, die jedes Jahr Israel besuchen, gibt es eine Vielzahl kleiner und großer Initiativen, die die Menschen beider Länder zusammenführen. So schafft man ein festes Fundament des Vertrauens.
Freundschaft und Vertrauen zwischen Israelis und Deutschen braucht engagierte Menschen, die an einer gemeinsamen Zukunft arbeiten. Diesen Menschen und Initiativen für ihre Arbeit zu danken, Ihnen Mut zu machen, ist die Aufgabe, die sich die „Israelstiftung“ zum Ziel gesetzt hat und das Leitmotiv der ISRAELSTIFTUNG IN DEUTSCHLAND.
Edgar Moron
Vorsitzender des Kuratoriums der ISRAELSTIFTUNG IN DEUTSCHLAND
"Seine Vision, seine Hoffnung lebt weiter und ist wichtiger denn je: Israel, das Jüdische Volk in Frieden und Sicherheit zu sehen und dies in bester Freundschaft zu Deutschland," so Johannes Gerster in seinem Nachruf in 2013. Dafür und für das Eintreten gegen jedwede Form von Antisemitismus hat der Mitbegründer unserer Stiftung, Karl-Heinz Volkert, ruh- und rastlos gelebt, gestritten, gelitten. (Dr. h.c. Johannes Gerster, Quelle: DIG Magazin 1 2014)
Daran möchten wir an seinem heutigen Todestag, den 25. November 2013 erinnern und in seinem Sinne weiterwirken.
"Israel war sein Thema. Konsequent setzte er sich für die Interessen Israels und der Juden in Deutschland ein. Er war Gründer und Motor der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Münster. Dabei kam ihm seine Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen und diese mitzunehmen, sehr gelegen. Diese Fähigkeit paarte sich mit Hartnäckigkeit. Johannes Gerster brachte es in seiner eigenen Art auf den Punkt: „Der konnte ganz schön lästig sein.“ Ein höheres Lob ist kaum denkbar für einen Politiker, will man das abgegriffene Wort „Engagement“ vermeiden. Seine Solidarität mit Israel war grenzenlos. Selbst drohende Bombardierungen Israels während des Irakkriegs 1991 konnten den Ratsherrn Volkert nicht davon abhalten, sich mit den Menschen in Münsters Partnerstadt Rishon LeZion zu solidarisieren. Da saß er dann, die Gasmaske auf dem Kopf, als der irakische Machthaber den Antisemitismus in der Region entfachen wollte durch Bomben auf Israel. Beharrlich weigerte sich Karl-Heinz Volkert, den Namen des iranischen Präsidenten auszusprechen, der 2013 - acht Jahre zu spät - in der Versenkung verschwand; offiziell fand Karl-Heinz den Namen für seine Zunge unaussprechbar und alles Üben nutzte nichts.
1994 zog er sich aus der aktiven Politik zurück. Israel blieb sein Thema, und seine Sorge war, dass man in Deutschland den Massenmord an den Juden verdrängen oder vergessen könnte. Aus dieser Sorge heraus gelang ihm sein Meisterstück, die Israelstiftung. Von Alter und Krankheit geplagt und immer noch voller Tatkraft setzte er seine Fähigkeiten ein, sprach Menschen an, begeisterte sie, eiste Geld los und war dabei recht „lästig“." (aus „Erinnerungen an Karl-Heinz Volkert“, von Norbert Korfmacher, Quelle: DIG Magazin 1 2014)
"Karl-Heinz Volkert war eher leise und bescheiden, aber zugleich hartnäckig für die deutsch-israelischen Beziehungen eingetreten, die für ihn aber kein Selbstzweck waren. Ihm ging es letztlich um Israel und dessen Zukunftschancen und dazu sollten die Deutschen einen wichtigen Beitrag leisten. Auch er lehnte zu Recht eine Kollektivschuld der Deutschen für die Shoah ab, bestand aber auf der besonderen Verantwortung Deutschlands für das Existenzrecht Israels. Und wenn es um diese Frage ging, konnte der ansonsten ruhige Mann unbequem und sogar lästig werden. Er arbeitete nicht nur in Deutschland solide und dauerhaft für die deutsch-israelischen Beziehungen, er ging auch in Israel regelmäßig ein und aus. So pflegte er zahlreiche persönliche Freundschaften, weil er wusste: Öffentliche Solidaritätsadressen und Begegnungen sind das eine, wirklich tragfähig, auch in Krisenzeiten, sind letztlich persönliche freundschaftliche Verbindungen. (aus „Ruh- und rastlos für Israel“, von Dr. h.c. Johannes Gerster, Quelle: DIG Magazin 1 2014)
Unsere volle Solidarität gilt dem Staat Israel und allen Jüdinnen und Juden. Den Angriff und die barbarischen Gräueltaten der Hamas auf Israel und seine Zivilbevölkerung verurteilen wir auf das aller Schärfste. In Gedanken sind wir bei den vielen Opfern und deren Angehörigen.
Ebenso verurteilen wir den aktuell in Deutschland und der Welt immer mehr zu Tage tretenden Antisemitismus. Es ist unsere Aufgabe, die Stimme für Israel und sein Existenzrecht zu erheben. Der Staat Israel hat das Recht, sein Volk vor Gefahr von außen zu schützen und sich zu verteidigen.
Nachruf Edgar Moron (*28.08.1941, +07.09.2023)
Edgar Moron war für unsere Stiftung der Garant für Kontinuität und Fortbestehen.
Mit ihm verlieren wir eine herausragende Persönlichkeit, die sich mit voller Überzeugung für die Freundschaft zu Israel eingesetzt hat und dessen Herzensanliegen immer die Aussöhnung mit Israel war. Als Vorsitzender unseres Kuratoriums hat er mit seiner Erfahrung und seinem Weitblick unsere Stiftung in ganz besonderem Maße unterstützt und geprägt.
Für sein außerordentliches Engagement in Politik und Gesellschaft erhielt er im Dezember 2017 den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.
Edgar Moron wird eine sehr große Lücke hinterlassen.
Mit tiefer Dankbarkeit, Respekt und Verehrung werden wir Edgar Moron als einen engagierten Freund Israels und Förderer des jüdischen Lebens in Deutschland in ehrender Erinnerung halten. Uns werden sein Rat, seine Erfahrung und seine Einschätzung bei unseren weiteren Herausforderungen sehr fehlen. Die Israelstiftung in Deutschland wird sein Andenken in Ehren bewahren.
Deutschland ist infolge der nationalsozialistischen Politik der Verfolgung und Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden in den Jahren 1933 bis 1945 untrennbar mit dem Staat Israel und seinen Menschen verbunden...
Die Israelstiftung in Deutschland verfolgt das Ziel, Initiativen, Projekte oder Personen auszuzeichnen, die sich in besonderer Weise einsetzen für: