Die Beziehungen zwischen Israel und Deutschland sind „besondere“ wie der israelische Schriftsteller Amos Oz gesagt hat. Das hat seine Ursachen vor allem im fürchterlichen Antisemitismus in der deutschen Geschichte, in den in der Nazizeit an Juden begangenen Verbrechen und vor allem im Holocaust.
Ein enges freundschaftliches und vertrauensvolles Verhältnis zu den Israelis und ihrem Staat ist nicht zuletzt deshalb für uns Deutsche ein herzliches Anliegen und eine selbstverständliche Verpflichtung. Kontakte knüpfen, sich gegenseitig kennenlernen und dort helfen, wo es nötig ist und gewünscht wird sind hierfür die besten Wege.
Neben der großen Schar von deutschen Touristen, die jedes Jahr Israel besuchen, gibt es eine Vielzahl kleiner und großer Initiativen, die die Menschen beider Länder zusammenführen. So schafft man ein festes Fundament des Vertrauens.
Freundschaft und Vertrauen zwischen Israelis und Deutschen braucht engagierte Menschen, die an einer gemeinsamen Zukunft arbeiten. Diesen Menschen und Initiativen für ihre Arbeit zu danken, Ihnen Mut zu machen, ist die Aufgabe, die sich die „Israelstiftung“ zum Ziel gesetzt hat und das Leitmotiv der ISRAELSTIFTUNG IN DEUTSCHLAND.
Edgar Moron
Vorsitzender des Kuratoriums der ISRAELSTIFTUNG IN DEUTSCHLAND
Wir freuen uns, dass wir Jonathan Kalmanovich, bekannt als Rapper Ben Salomo, den diesjährigen Zukunftspreis der Israelstiftung in Deutschland verleihen
Am 29. November 2022 erhält der in Israel geborene und in Berlin lebende Jonathan Kalmanovich, bekannt als Ben Salomo, im Kaisersaal der Stadt Frankfurt den Zukunftspreis der Israelstiftung in Deutschland. Auf Einladung und in Kooperation mit der Stadt Frankfurt wird zum 5. Mal der mit 5.000 € dotierte Zukunftspreis verliehen. Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig wird den Preisträger und die Gäste im Namen der Stadt Frankfurt begrüßen.
Ben Salomo, der als jüdischer Rapper und YouTuber sowie Gründer der Konzertreihe „Rap am Mittwoch“ bekannt wurde, setzt sich mit seiner Arbeit– als Buchautor, in Vorträgen und Workshops gegen Antisemitismus ein.
Seit 2019 nutzt er seine Popularität als Rapper deutschlandweit, um die junge Generation für das Rassismus- und Antisemitismusproblem zu sensibilisieren. Durch Vorträge an Schulen zeigt er auf, wie sich Judenhass in der Gegenwart in der deutschen Gesellschaft artikuliert. Zugleich sensibilisiert er damit die nachwachsenden Generationen, wie alte Vorurteile in neuem Gewand erscheinen, mit denen sich Juden auch über 80 Jahre nach dem Nationalsozialismus in ihrem Alltag konfrontiert sehen müssen. Hierbei bezieht er insbesondere den Blick auf Israel und die besonderen Beziehungen zwischen Deutschland und dem jüdischen Staat mit ein.
Mit dieser Auszeichnung soll der Öffentlichkeit die gesellschaftliche Bedeutung des Wirkens von Ben Salomo vor Augen geführt werden: „Wir wünschen uns, dass diese Ehrung ihn und alle, die antisemitischen Bestrebungen entgegentreten, sich für das jüdische Erbe Deutschlands einsetzen, an die Katastrophe des Holocausts erinnern und das besondere Verhältnis zu Israel pflegen, Mut macht, ihre außergewöhnliche Arbeit und ihr Engagement zu erweitern und zu verstetigen,“ so der Kuratoriumsvorsitzende und 1. Vizepräsident a.D. des Landtags NRW Edgar Moron.
Die Auszeichnung von Ben Salomo soll seinen eindrücklichen Wunsch unterstützen, dass wir es schaffen - so viele Jahrzehnte nach dem Holocaust - eine Normalität in dem Verhältnis zwischen Juden und der Mehrheitsgesellschaft in Deutschland herzustellen und sich dieses eben auch widerspiegelt in einem klaren Bekenntnis zum Judentum und dass unsere Gesellschaft in der Pflicht steht, aktiv gegen antisemitische Einstellungen Stellung zu beziehen.
Nachruf Dr. h.c. Johannes Gerster (*02.01.1941, +21.08.2021)
Mit Johannes Gerster verlieren wir eine herausragende Persönlichkeit, der in seiner ganz besonderen Art sich sein Leben lang für die Freundschaft zu Israel eingesetzt hat. Er war Brückenbauer und Ratgeber. Vielfache Ehrungen unterstreichen sein außerordentliches Wirken für die Versöhnung und Freundschaft mit Israel. Er erhält in 2005 die Ehrenplakette der europäisch-palästinensischen Handelskammer für die Organisation von Begegnungen von Studierenden beider Seiten. 2006 den Teddy-Kollek-Preis und den Titel „Freund der Stadt Jerusalem“. Neun Jahre ist er Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem sowie von 2006 bis 2010 Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Im gleichen Jahr wird er Vorstandsvorsitzender der Israelstiftung in Deutschland. In dieser Funktion und später als Kuratoriumsvorsitzender hat er die Arbeit der Stiftung entscheidend mitgeprägt. Johannes Gerster wird eine große Lücke hinterlassen.
Die Mitglieder der Israelstiftung in Deutschland werden ihn als einen engagierten Freund Israels und Förderer des jüdischen Lebens in Deutschland in ehrender Erinnerung halten. Uns werden sein Rat, seine Erfahrung und seine Einschätzung bei unseren weiteren Herausforderungen sehr fehlen. Wir werden sein Andenken in Ehren bewahren.
Deutschland ist infolge der nationalsozialistischen Politik der Verfolgung und Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden in den Jahren 1933 bis 1945 untrennbar mit dem Staat Israel und seinen Menschen verbunden...
Die Israelstiftung in Deutschland verfolgt das Ziel, Initiativen, Projekte oder Personen auszuzeichnen, die sich in besonderer Weise einsetzen für: