Zukunftspreis 2018

Zukunftspreis der Israelstiftung an die DGB-Jugend NRW in Münster verliehen. 

In einem feierlichen Festakt im Foyer des Oberverwaltungsgerichts wurde am 13. November zum  4. Mal der Zukunftspreis der Israelstiftung in Deutschland verliehen. Mit diesem Preis, der mit 5000,- € dotiert ist, ehrt die Stiftung Initiativen und Personen, die sich in besonderer Weise für die Beziehungen Deutschlands und Nordrhein-Westfalens zu Israel und seinen Menschen engagiert haben und engagieren, sich für das jüdische Erbe Deutschlands einsetzen, an die Katastrophe des Holocausts erinnern und somit ein Bewusstsein schaffen, antisemitischen Bestrebungen und Tendenzen entgegenzutreten. 

„Dabei haben wir im Kuratorium und Vorstand in den letzten Jahren besonderen Wert daraufgelegt, Initiativen auszuzeichnen, die von jungen Menschen getragen wurden. Dazu gehören die jungen Fußballspieler von Borussia Mönchengladbach genauso wie die jungen Menschen, die sich bei den „Heimatsuchern“ engagieren. Die heutigen Preisträger stehen in dieser Kontinuität,“ so Edgar Moron, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung in seiner Begrüßungsrede, in der er zahlreiche Ehrengäste wie die Regierungspräsidentin Feller, Prof. Buchholz, Präsidentin des Westfälischen Sparkassen- und Giroverbands, den Polizeipräsidenten Kuhlisch sowie zahlreiche Vertreter staatlicher und gesellschaftlicher Institutionen begrüßte.

Die Grußworte hielten als Gastgeberin Frau Dr. Ricarda Brandts, Präsidentin des VerfGH und OVG NRW sowie Bürgermeisterin Karin Reismann, die sich sehr erfreut zeigte, dass der Festakt in diesem Jahr in der Gründungsstadt der Israelstiftung stattfand. Erinnerte sie in Ihrer Rede an Karl-Heinz Volkert und die vielen Mitstreiter, die in 2005 die Stiftung gegründet hatten, mit dem Ziel gegen das Vergessen und für das Erinnern in Zukunft einzutreten.

Alle Redner betonten an diesem Abend wie wichtig dieses Ziel sei – insbesondere in Zeiten, in denen wachsender Antisemitismus und die Feindschaft vieler Menschen zum Staat Israel leider in den letzten Jahren auch in Deutschland immer mehr zu beobachten sei. Nachdem Grisha Aloir Arloser, der Vorstandsvorsitzende der Deutsch-Israelischen Handelskammer Tel-Aviv, in seiner Laudatio das Engagement der DGB Jugend hervorhob und die Beziehungen zwischen Israel und Deutschland im Laufe der letzten Jahrzehnte als eine Entwicklung von der Besonderheit über die Normalität bis zur heutigen besonderen Normalität der Beziehung zu Israel beschrieb, erläuterten Walter Haas, als Initiator der ersten Jugendbegegnung in Israel 1961 und ehemaliger Vorsitzender des DGB NRW sowie Marc Neumann, heute zuständig für die Kontakte mit Israel, ihre Erlebnisse und die Erfolge ihrer Arbeit.

Wie auch die Heimatsucher, „die durch die Preisvergabe in 2016 eine enorme Wertschätzung und einen hohen Motivationsschub erfahren hatten“, so Sarah Hüttenberend als Vorsitzende des Vereins Heimatsucher e.V., in ihrem Rückblick, versprach Marc Neumann, das Engagement der DGB-Jugend weiter zu führen und auszubauen. „Die Auszeichnung mache Mut, etwaige Widerstände zu überwinden und die Tradition der gewerkschaftlichen Verbundenheit mit Israel weiter zu pflegen und zu intensivieren,“ so Marc Neumann, in seiner Dankesrede.

Auch machte er bekannt, dass sich die DGB-Jugendorganisation darauf verständigt hat, das Preisgeld an das Innovationsprojekt »school is open« 4.0 der Universität zu Köln weiterzureichen. Hier engagieren sich junge Studierende mit unterschiedlichen Formaten für die pädagogische Arbeit zu israelbezogenem Antisemitismus und entdecken die Diversität Israels, reisen nach Israel oder arbeiten in der Lernwerkstatt „Erziehung im Nahostkonflikt“. „Ein wichtiger Beitrag für die Zukunft und Bildung der nächsten Generation,“ so Neumann.  Der anschließende Empfang bot die Gelegenheit neue Kontakte zu knüpfen und alte zu beleben, was von den zahlreichen Gästen intensiv genutzt wurde.

Abgerundet wurdet der Festakt durch die schwungvoll und gleichzeitig einfühlsame musikalische Begleitung des Klezmerensembles Nigun der Westfälischen Schule für Musik Münster.

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